Die Techniken zum Yoga

Die Ausübung von Yoga hat eine sehr lange Geschichte als ganzheitliche Lebenswissenschaft. Wer Yoga in seiner vollen Form praktiziert, stellt fest, dass es mit fast jedem Aspekt seines inneren und äußeren Lebens verbunden ist. Wenn man Yoga einfach als körperliche Fitnessübung betrachtet, kann man leicht die wahre Bedeutung von Yoga verlieren. Betrachtet man es jedoch aus einer ganzheitlichen Perspektive, sind die Vorteile von Yoga unverkennbar.

Wir haben bereits über die Bedeutung und Vorteile von Pranayama, der Atemübung des Yoga, gesprochen, aber das ist nicht die einzige Übung. Yoga umfasst auch Mantras, Asanas, Achtsamkeit, Ernährung und mehr. Achtsamkeit war schon immer ein wichtiger Teil der körperlichen Yoga-Praxis und wird als eine Form der Meditation angesehen. Der Schwerpunkt liegt auf der Beobachtung und nicht auf der Reaktion. Die Achtsamkeitspraxis umfasst daher Yoga, achtsame Meditation, Atem- und Entspannungsübungen.

Ähnlich wie beim Yoga-Atmen, Yoga-Mantras sind ein nützliches Werkzeug, um sich im gegenwärtigen Moment zu verankern und einen Fokus zu finden. Mantras können uns helfen, die Art von Frieden zu erleben, die wir auf unseren Matten und während der Meditation fühlen, wenn wir draußen in der realen Welt sind. Mantras können uns über den Verstand hinausführen und unser Bewusstsein mit tiefen Energie- und Bewusstseinszuständen verbinden und uns helfen, die materielle Welt zu überwinden und Erleuchtung zu erlangen.

Yoga-Asanas sind Körperhaltungen, die ausgeführt werden, um unsere Gesundheit und unseren Geist zu fördern. Der Begriff „Asana“ leitet sich von einem Sanskrit-Begriff ab, der „Pose“ oder „Haltung“ bedeutet. Diese Haltungen können uns beim Abnehmen helfen, unsere Herzgesundheit und Verdauung verbessern, unsere Muskeln, Gelenke und Bänder stärken, Menstruationsbeschwerden ausgleichen und vieles mehr. Asanas verbessern auch unsere innere Gesundheit, da verschiedene Asanas auf verschiedene Körperteile wirken. Das Üben von Asanas steigert unsere Energie, hilft uns, Lethargie zu bekämpfen und unser Körper-Geist-Gleichgewicht zu bewahren.

Der Begriff Yoga-Ernährung zielt darauf ab, unseren Körper zu reinigen und zu stärken. Yogis haben verstanden, dass unsere Ernährung nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist und unsere Emotionen beeinflusst. Daher berücksichtigt die Yoga-Ernährung sowohl die körperlichen als auch die geistig-spirituellen Aspekte der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Die Yoga-Philosophie lehrt uns drei subtile Energien, die Gunas genannt werden – Tamas, Rajas und Sattva. Yoga-Praxis zielt darauf ab, Sattva durch Asanas, Pranayamas, Meditation und richtige Ernährung zu steigern. Warum? Weil angenommen wird, dass Tamas-Nahrung keine Lebensenergie hat und dem Körper sogar Energie entzieht, während Rajas-Nahrung unseren Körper unruhig, unkontrollierbar, nervös und verärgert macht.

Tamas-Essen ist alles, was unreif, verkocht, verfault oder konserviert ist. In die Kategorie Tamas fallen beispielsweise Fleisch, Alkohol, Tabak, Fertiggerichte und Drogen. Rajas-Essen umfasst unter anderem Kaffee, schwarzen Tee, raffinierten Zucker und zu scharfes Essen.

Sattva hingegen ist die ideale Yoga-Ernährung. Nahrung bringt unserem Körper wertvolle Nährstoffe, gibt ihm Energie und lässt den Geist klar und ruhig sein. Solche Nahrung sind Vollkorngetreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst sowie Milchprodukte. Laut Yogis sollte die Nahrung bewusst, ruhig und mit Dankbarkeit verzehrt werden. Gut kauen und maßvolles Essen stärkt unser Sattva.

Die Bedeutung der Verkörperung

Heutzutage sind moderne Therapien entstanden, die achtsame und yogische Ansätze integrieren und ein fester Bestandteil der neuesten Behandlungen geworden sind. Warum? Weil yogische Methoden funktionieren und das schon seit Tausenden von Jahren. Die Abstimmung von geistiger Gesundheit und yogischer Praxis ist praktisch nahtlos. Unser Selbst sehnt sich nach der Integration von Geist und Körper.

Die Idee geht von der Betrachtung des Körpers als Gefäß des Selbst aus. Ohne physischen Körper gibt es keine Manifestation des Selbst. Daher muss jede Arbeit am Selbst Praktiken integrieren, die auch den Körper einbeziehen. Durch die Ausübung von Yoga und Achtsamkeit können Menschen einen empfänglichen Geisteszustand kultivieren, in dem die Aufmerksamkeit durch das Bewusstsein dessen, was im Moment geschieht, sowohl innerlich als auch äußerlich, geprägt ist.

Die Yoga-Praxis bietet ein verkörpertes und kognitives Modell zum Verständnis und zur Regulierung des vollständigen, integrierten Selbst im Kontext unserer Lebenserfahrungen. Der integrative, yogische Ansatz umfasst mehr den Weg als das Ziel. Ja, das Ziel kann erreicht werden, aber das Ergebnis ist nicht der Sieg im Rennen, sondern die Erkenntnis der eigenen wahren Natur.

Lesen Sie Teil 4 der Serie – Yoga in Bildung, Gesundheit und Governance

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